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Plan de Frea

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Fundstelle: Plan de Frea

Gemeinde: Wolkenstein in Gröden (BZ)

Seehöhe: 1930 m Seehöhe

Fundstelletypologie: Schutz unter einem Felsblock 

Chronologie: Frühes und spätes Mesolithikum (vor 9.500-5.500 Jahren) 

Archäologische Untersuchungen: Stratigraphische Grabungen (1978-1994)

Beschreibung: Die Fundstelle Plan de Frea liegt im oberen Grödnertal, nördlich der Sellagruppe, auf 1930 m Seehöhe. Ihre Entdeckung geht auf Prospektionen zurück, die in den 1970er Jahren von der Forschungsgruppe des Grödner Museums in St. Ulrich im Rahmen eines Programms zur Aufwertung des archäologischen Erbes des Grödnertals durchgeführt wurden. Um einen großen Felssturzblock herum wurden vier Fundstellen identifiziert und anschließend ausgegraben, welche als Plan de Frea I (NW-Seite), II (N-Seite), III (E-Seite) und IV (SE-Seite) bezeichnet werden. Die stratigrafischen Grabungen, die 1978 unter der Leitung von Prof. Alberto Broglio von der Universität Ferrara begannen, wurden mit Unterbrechungen bis Mitte der 1990er Jahre fortgesetzt. Hier wurden reichlich Holzkohlereste, Schlacht- und Kochabfälle von erlegter Jagdbeute, ein Fragment eines menschlichen Zahns, Schmuck(darunter einige durchlöcherte Muscheln) sowie zahlreiche Artefakte aus Feuerstein und Quarz gefunden. Unter den Feuersteinwerkzeugen dominieren kleinste geometrische Einsätze (Mikrolithen), die zur Bewehrung der für die Jagd verwendeten Pfeile dienten.  Auch anthropogenen Strukturen sind vielfältig. In Plan de Frea IV wurden vier Feuerstellen, von denen eine durch eine große, flach liegende Kalksteinplatte versiegelt war, sowie ein wahrscheinliches Pfostenlochidentifiziert . Bemerkenswert ist auch die Entdeckung einer Struktur, die als Hüttenboden am Standort Plan de Frea I interpretiert wird. Die Besiedlung fand vor allem im frühen Mesolithikum statt. Einige trapezförmige Mikrolithen im oberen Teil der archäologischen Schichten zeugen jedoch von einer kurzen Periode der Frequentierung, die auf das späte Mesolithikum datiert werden kann. Eine letzte Phase betrifft die sporadische Besiedlung in vorgeschichtlicher Zeit, was durch das Vorhandensein einiger Keramikfragmente belegt wird. Diese vier Orte stellen wahrscheinlich eine einzige Wohnsiedlung dar, vielleicht eine Art Basislager in einem Gebiet, das in der Sommer-Herbst-Saison regelmäßig besucht wurde.

Aufbewahrungsort: Museum Gherdëina, St. Ulrich in Gröden. 

 

Für weitere Informationen:

BROGLIO A., CORAI P., LUNZ R., 1983 - Risultati preliminari delle prospezioni nei siti mesolitici della Val Gardena e degli scavi al Plan de Frea. Bullettin d'Etudes Prehistoriques 15, pp. 19-53.

ALESSIO M., ANGELUCCI D.E., BROGLIO A., IMPROTA S., 1996 New data for the chronology of the Mesolithic in the Dolomites: the radiocarbon dates from Plan de Frea (Selva Val Gardena, Italy). Preistoria Alpina 30, pp 145- 154. 

ANGELUCCI D.E., 1997 - Nuovi dati sulla preistoria delle Dolomiti: la campagna di scavo 1994 nei siti mesolitici del Plan de Frea (Selva val Gardena). Ladinia 20 pp. 19-37.

ANGELUCCI D., ALESSIO M., BARTOLOMEI G., CASSOLI P-F., IMPROTA S., MASPERO A., TAGLIACOZZO A., 1998 - The Frea IV rockshelter (Selva Val Gardena, BZ). Preistoria Alpina 34, pp. 99-109.