Die Sprache der Kunst

Der Einfluss der Dolomiten auf die Kunst

Die Wunderwelt der Dolomiten begünstigt wohl Kreativität, Fantasie und Schaffenslust: im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung weist das Gebiet eine hohe Dichte an Schnitzern und Künstlern auf. Die künstlerische Arbeit lebt vom prägenden Einfluss der umliegenden Landschaft. Das Aufeinanderprallen von verschiedenen sozialen und kulturellen Wirklichkeiten spiegelt sich in den geschaffenen Werken wieder. Die "ladinische Kunst" drückt eine Besonderheit aus: sie ist das Ergebnis von Tradition, in Verbindung mit Elementen aus der tirolischen und der italienischen Kultur. Gleichzeitig ist jedoch der Blick auf die Zukunft, auf Europa und die gesamte Welt gerichtet.
Verschiedene Künstler der ladinischen Täler haben aufgrund ihrer Erfahrungen im traditionellen Grödner Kunsthandwerk eine eigene, unverwechselbare künstlerische Sprache entwickelt.

Sakrale und profane Kunst

Die Anfänge der Schnitzkunst liegen in Gröden bereits Jahrhunderte zurück. Die erste bekannte Familie von Holzschnitzern des Tales war gegen Ende des 16. Jahrhunderts die Familie Trebinger. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts beginnen die Frauen mit der Klöppelarbeit, die Männer widmen sich fortan auch der figurativen Kunst. In Gröden herrscht vor allem die sakrale Kunst vor, die sich in Schnitzerei und Altarbau ausdrückt. Das Fassatal ist reich an Wandmalereien und Fresken, die zahlreiche Kirchen und Gebäude schmücken.
Um die Qualität der hergestellten Kunstwerke zu verbessern, wurden Kunstschulen errichtet, und zwar in Gröden, im Fassatal und in Cortina d'Ampezzo. In Gröden gibt es zudem eine Berufsschule.
In Gröden, im Gadertal, in Cortina d'Ampezzo und in Pozza im Fassatal entstanden Musikschulen.

Die Kunst heute

Die künstlerische Tätigkeit führte zur Gründung zahlreicher Vereinigungen, wie dem Kreis für Kunst und Kultur, der Lia Mostra d'Ert, von einigen Grödner Künstlern in den 1960er Jahren gegründet, oder dem Êrt por i Ladins, dem Verein der Gadertaler Künstler. In Zusammenarbeit mit den Kultureinrichtungen organisieren diese Vereine verschiedene Veranstaltungen: Gemeinschafts-Ausstellungen, Kulturtagungen, Konzerte, Theateraufführungen, Tage für Literatur und Musik.
Seit 1994 findet in Gröden alljährlich die Skulpturmesse "Unika" statt. Dieser Vereinigung von Bildhauern, Fassmalern, Vergoldern und Verzierungsbildhauern gehören rund 60 Mitglieder an.

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