Sort de documënt: Documënt
Descriziun: Regest: Moling Sepl (*1934)
Lëtres de Signur Curat y por Signur Curat
Hochwürdiger Herr Curat!
a) Ignaz Comploi, der für Ihre Kirche bestimmte Baumeister traf mich hier in Landeck. Aus dem von ihm vorgewiesenen Zeugnisse und dem Inhalt des Gesprächs, welches er mit mir über den zukünftigen Kirchenbau pflog, ferner aus den Fragen und Antworten, welche derselbe in Bezug des ganzen Arrangements an mich richtete, kaum in den Schluss ziehen, dass Comploi ein gut erfahrener Mann im Baufachw sein wird und ich hoffe, derselbe werde imstande sein, die ihm gestellte Aufgabe zur Zufriedenheit zu lösen. Meinerseits habe ich es nicht fehlen lassen, Comploi alle mir nötig scheinende Aufklärung sowohl über den Plan als auch über die Erbauung selbst zu geben. Übergehend auf Ihr geehrtes Schreiben vom 8.d.M. antworte ich Ihnen folgendes:
Ich habe nichts gegen die Vergrößerung der Kirche, wie Sie Selber beantragen, einzuwenden: da durch die Veränderung des Maßstabes die architektonischen Verhältnisse nicht beeinträchtigt werden. Nur gegen die Art und Weise, wie Sie die proporzionale Vergrößerung bewerkstelligen wollen, habe ich Bedenken, Sie wollen nämlich den Maßstab auf dem Plane verkleinern; dieses Vorgehen aber wird auf viele Schwierigkeiten stoßen und möglicherweise Verstöße und Irrungen zur Folge haben, weil alle Dimensionen des Planes, welche möglichst einheitlich gehalten sind, in Bruchteile zerfallen und die im Plane eingeschriebenen Maße der Hauptdimensionen unbrauchbar werden. Denn allem werden Sie ausweichen, wenn Sie, anstatt den Maßstab des Planes zu verkleinern, den Maßstab, welcher zum Bauen verwendet wird, vergrößern. Nach meinem Plane ist z.B. die Lichte Breite der Kirche 27’ beantragt, wollen Sie nun, dass die Kirche in Wirklichkeit 30‘ W Maß werde, so nehmen Sie eine Latte und tragen auf derselben die lichte Weite der Kirche, also 30’’ Wiener Maß auf und teilen dann diese Distanz in 27! Dies ergibt dann den Maßstab, welcher ohne Schwierigkeit die proportionale Vergrößerung der Kirche, gleichlautend mit dem Maßstab des Planes, berwerkstelligen hilft.
Was Ihre Besorgnis wegen der Höhe der Kirche im Verhältnis zu ihrer Länge anbelangt, können Sie ganz beruhigt sein. Die Höhenwirkung einer Kirche ist nicht abhängig von der Länge.
Diese ist vielmehr abhängig von der Teilung der Wandflächen, ist diese eine schlanke, so wird selbst eine an und für sich sehr niedere Kirche noch keinen drückenden Eindruck hervorbringen. Und in meinem Projekt ist diese Teilung durchaus nicht eine drückende, daher ich auch die Überzeugung in mir trage, dass die Kirche nicht zu nieder sein wird. Es ist jedenfalls wahr, man könnte den Bau auch höher halten, aber dies ist erstens für die Praxis nicht notwendig und erscheint mir anderseits in Rücksicht der ganzen Anlage architektonisch nicht wünschenswert, und zu allem kostet eine Erhöhung der Gewölbeanfänge viel Geld, denn wenn die Hebelkraft in die Höhe gerückt wird, so muss die Minderlagekraft (?) der Mauer oder Pfeiler progressiv vermehkt werden. Aus diesen Gründen rate ich Ihnen, die Kirche nicht mehr zu erhöhen als wie die proporzionale Vergrößerung der Grundfläche erfordert, d.h. die Verhältnisse des Planes sollen in allen ihren Teilen unverändert bleiben, mit Ausnahme des Turmes; dieser kann, wenn Sie wollen, zwischen Dach der Kirche und Schallöffnungen ganz vorteilhaft um 6-9’ erhöht werden, von dort aufwärts aber soll derselbe wieder planmäßig gemacht werden. Wenn Sie an Schiff anstatt der Schleidern von außen Strebepfleiler bauen, wie solche schon an den Wänden der Kreuzarme projektiert sind, so wird, wie ich Ihnen schon früher geschrieben habe, der Bau sowohl von Innen als Außen gewonnen. Nicht minder würde der Außenbau gewinnen, wenn die … der Kreuzarme dieselben Pfeiler Zulagen erhalten würden als wie bei der Vorderfront projektiert sind. Bezüglich des Dachfensters ober der Rose der Hauptfassade können Sie Ihre Ideen zur Ausführung bringen. Die Weite des Turmes vergrößert sich proportional mit der Kirche um zirka 1’ 3’’ u. wird somit gewiss genügen! Denn Sie müssen auch berücksichtigen, dass das Mauerwerk des Turmes nicht auf und auf gleich dick gehalten wird. Die Dicke der Mauer bei den Schallöffnungen genügt mit 2’, und es wird dann der … der Glockenstube zirka 13’ 6’’ werden. Sollten Sie aber auch dieses Maß noch für zu gering halten, so können Sie unbeschadet der Monumentalen Wirkung des Baues, den Turm noch mehr vergrößern. Auf Ihr Verlangen hin bin ich gerne bereit, im kommenden Winter hindurch die nötigen Detailzeichnungen zu Kapitellen, Gesinsen usw. zu machen.
Schließlich wünsche ich Ihnen Gottes Segen im reichsten Maß zum Gedeihen Ihres Werkes und eine ewige Vergeltung für alle Mühen, Sorgen und Verdruss, welche Sie sich zu Gottes Ehre aufbürden. Amen.
In ausgezeichneter Hochachtung und Verehrung
Euer Hochwürden ergebenster Diener Josef von Stadl – Architekt
Anmerkung: Vorschlag des Herrn v. Stadl zur Verbesserung u. Vervollkommung des Kirchenplanes 1) Allgemeine Vergrößerung 8’’ per Klafter . 2, Pfeiler und Eisenschleider … 4) Erhöhung des Turmes 6-9’.
b) Euer Wohlgeboren Verehrter Herr Architekt!
Euer Wohlgeboren hochgeschätztes Schreiben von 3.d.M., welches sehr deutlich und klar gehalten ist, hat eine vielseitige Beruhigung entfacht; den Schritt jedoch bis künftiges Neujahr zu gehen, liegt leider nicht in meiner Macht, indem der Verzug den ganzen Bau vollends in Frage und Gefahr bringt. Um einen anderen Ausgang zu nehmen, dass dafür bis dahin keine versprochenen Gelder erheben und fruchtbringend verwendet werden können, so haben die Leute mit ihren Versprechungen sich mir bis auf ein Jahr, d.i. bis nächsten Oktober gebunden, damit läuft ihre Verbindlichkeit, respektive Versprechen ab, damit könnten manche das Wort zurücknehmen, was ansteckend mit für alle übrigen wirken und die ganze Bauangelegenheit gefährden könnte. Die wenigen Gegner, deren es bei solchen Unternehmungen überall besonders gibt, wo es um Transferierung oder Übersetzungen einer Kirche geht … bereits die Angelegenheit über … zeichnete Jahresfrist hinaus zu anschlagen, wo durch die Sache von selbst fallen und ihr Teil gewonnen sein würde. Hieraus ersehen Herr Architekt, dass nun völlig kein Verzug mehr möglich ist. Indessen wäre etwa nicht der völlig ausgearbeitete Bauplan sogleich dringend notwendig, wenn wir nur soviel in Händen bekommen könnten, dass das in der Gemeinde der Bauentschluss und Schluss könnte durchgesetzt werden und bei der geistlichen und weltlichen Obrigkeit die Baubewilligung erlangt werden könnte, dass man mit nächstem Oktober wenigstens mit Extras, etwa nur mit Zubringung von Material den Anfang machen.
c) Hiezu genügte einstweil eine Skizze mit einer sicheren summarischen Angabe des baren und … Kostenvoranschlages, für welche Sicherheit Herr Architekt selbst einstehen könnten, oder etwa der der Skotische Planeinwurf Erfordernis mit der entsprechenden Korrekturen, welche einstweilen vorgelegt werden könnten; mit dem vollkommenen Bauplane selbst dann wäre keine besondere Eile notwendig, würde auch künftiges Hausjahr noch früh genug ankommen.
In Anbetracht dieser dringenden Umstände, sind H. Architekt, dem das vollste Vertrauen gewiesen, innigst gebeten, das zu der obigen dreifachen Anforderung absolut Notwendige unmöglich ist, wäre es auch in Monatsfrist, auf jede mögliche Weise zu verschaffen, sich bestreben, entweder was … einen durch einige Hand oder durch einen Gehilfen unter Ihr Rechtsgebaren … steht, oder was freilich höchst unangenehm wäre, durch Übergabe an einen Architekten oder Ingenieur, der das allseitige Vertrauen genießt, etwa Herrn Pezzei (?), der am leichtesten die Arbeit ohne Verzug in Angriff nehmen könnte. Einige Sachen werden erfordert werden, von der Gemeinde den Baubeschluss zu gewinnen, indem die Fron… nach dem Steuerfuß an den Privaten zu verteilen sind; mit dem Entschluss muss völlig jeder einzelne unterschreiben, dann steht es auch zu erwarten, wie lange die beidseitige obrigkeitliche Bewilligung auf sich wird warten lassen. Somit ist kein Tag mehr zu verlieren.
Auf dies hin die Sache Herrn Architekt wärmstens empfehlend habe ich die Ehre zu sein Euer Wohlgeboren ergebenster Math. Declara
d) Euer Wohlgeboren Verehrtester Architekt!
Weil ich für die Ausführung des Versuches, ob die Transferierung der ortigen Kuratiekirche verantwortlich bin, so sehe ich mich in der Notwendigkeit Euer Wohlgeboren um folgende Aufklärung nachdrücklichst zu bitten: 1) Ob Euer Wohlgeb. Die zu Bruneck am 28. Februar l.J. eingeschickte Sendung, den Bauentwurf des Herrn Ingenieurs Augs. Heuterschatz (?) dann das v. 27. März – datierte Preiszertifikat empfangen haben? – 2) Ob auf diesen Empfang hin ich von Euer Wohlgeb. den angesuchten Baukostenüberschlag erwarten und diesfalls beiläufig bis zu welchem Zeitpunkt? – 3. Ob etwa Euer Wohlgeb. in Person mit einem Besuch uns beehren, und beiläufig bis wann ein solcher Besuch angesetzt sein möchte. Dies zu wissen interessiert mich um so mehr als Herr (Jos. Mischí) Professor an der K.K. Realschule in Innsbruck mit allen möglichen Kabalen b.S.f.b. Gnaden sowohl als bei einigen dortigen Gegnern traurige Intrigen ins Werk sieht; die nicht so fast die Ausführung des beantragten Baues … die Ruhe und den Frieden in meiner Kuratiekirche zu beeinträchtigen denken.
Kommen die erwünschten Aufklärungen nicht ehemöglichst an, so bin ich gewillt, in nächster Zeit selbst nach Innsbruck zu reisen. Die Schuld des H. Professors könnte am Ende die Auslagen übernehmen. Euer Wohlgeboren sehen also, dass ich nicht ohne Grund Gewissenhaftigkeit bei einer solchen Arbeit rekommandiert habe, und nun die Sache wichtig und ernstlich wird. S.F.b. Gnaden wird selbst bald auf den richtigen Grund der Sache und der gespielten Intrigen gelangen und … Urteil und Ansicht finden müssen.
In … Hochachtung eine recht baldige Antwort sehnlichst erwartend habe ich die Ehre zu sein Euer Wohlgeboren – Math. Declara
Wengen, den 29. Mai 1867
Gerarchia: A-1059/022
Lëtres de Signur Curat y por Signur Curat
Hochwürdiger Herr Curat!
a) Ignaz Comploi, der für Ihre Kirche bestimmte Baumeister traf mich hier in Landeck. Aus dem von ihm vorgewiesenen Zeugnisse und dem Inhalt des Gesprächs, welches er mit mir über den zukünftigen Kirchenbau pflog, ferner aus den Fragen und Antworten, welche derselbe in Bezug des ganzen Arrangements an mich richtete, kaum in den Schluss ziehen, dass Comploi ein gut erfahrener Mann im Baufachw sein wird und ich hoffe, derselbe werde imstande sein, die ihm gestellte Aufgabe zur Zufriedenheit zu lösen. Meinerseits habe ich es nicht fehlen lassen, Comploi alle mir nötig scheinende Aufklärung sowohl über den Plan als auch über die Erbauung selbst zu geben. Übergehend auf Ihr geehrtes Schreiben vom 8.d.M. antworte ich Ihnen folgendes:
Ich habe nichts gegen die Vergrößerung der Kirche, wie Sie Selber beantragen, einzuwenden: da durch die Veränderung des Maßstabes die architektonischen Verhältnisse nicht beeinträchtigt werden. Nur gegen die Art und Weise, wie Sie die proporzionale Vergrößerung bewerkstelligen wollen, habe ich Bedenken, Sie wollen nämlich den Maßstab auf dem Plane verkleinern; dieses Vorgehen aber wird auf viele Schwierigkeiten stoßen und möglicherweise Verstöße und Irrungen zur Folge haben, weil alle Dimensionen des Planes, welche möglichst einheitlich gehalten sind, in Bruchteile zerfallen und die im Plane eingeschriebenen Maße der Hauptdimensionen unbrauchbar werden. Denn allem werden Sie ausweichen, wenn Sie, anstatt den Maßstab des Planes zu verkleinern, den Maßstab, welcher zum Bauen verwendet wird, vergrößern. Nach meinem Plane ist z.B. die Lichte Breite der Kirche 27’ beantragt, wollen Sie nun, dass die Kirche in Wirklichkeit 30‘ W Maß werde, so nehmen Sie eine Latte und tragen auf derselben die lichte Weite der Kirche, also 30’’ Wiener Maß auf und teilen dann diese Distanz in 27! Dies ergibt dann den Maßstab, welcher ohne Schwierigkeit die proportionale Vergrößerung der Kirche, gleichlautend mit dem Maßstab des Planes, berwerkstelligen hilft.
Was Ihre Besorgnis wegen der Höhe der Kirche im Verhältnis zu ihrer Länge anbelangt, können Sie ganz beruhigt sein. Die Höhenwirkung einer Kirche ist nicht abhängig von der Länge.
Diese ist vielmehr abhängig von der Teilung der Wandflächen, ist diese eine schlanke, so wird selbst eine an und für sich sehr niedere Kirche noch keinen drückenden Eindruck hervorbringen. Und in meinem Projekt ist diese Teilung durchaus nicht eine drückende, daher ich auch die Überzeugung in mir trage, dass die Kirche nicht zu nieder sein wird. Es ist jedenfalls wahr, man könnte den Bau auch höher halten, aber dies ist erstens für die Praxis nicht notwendig und erscheint mir anderseits in Rücksicht der ganzen Anlage architektonisch nicht wünschenswert, und zu allem kostet eine Erhöhung der Gewölbeanfänge viel Geld, denn wenn die Hebelkraft in die Höhe gerückt wird, so muss die Minderlagekraft (?) der Mauer oder Pfeiler progressiv vermehkt werden. Aus diesen Gründen rate ich Ihnen, die Kirche nicht mehr zu erhöhen als wie die proporzionale Vergrößerung der Grundfläche erfordert, d.h. die Verhältnisse des Planes sollen in allen ihren Teilen unverändert bleiben, mit Ausnahme des Turmes; dieser kann, wenn Sie wollen, zwischen Dach der Kirche und Schallöffnungen ganz vorteilhaft um 6-9’ erhöht werden, von dort aufwärts aber soll derselbe wieder planmäßig gemacht werden. Wenn Sie an Schiff anstatt der Schleidern von außen Strebepfleiler bauen, wie solche schon an den Wänden der Kreuzarme projektiert sind, so wird, wie ich Ihnen schon früher geschrieben habe, der Bau sowohl von Innen als Außen gewonnen. Nicht minder würde der Außenbau gewinnen, wenn die … der Kreuzarme dieselben Pfeiler Zulagen erhalten würden als wie bei der Vorderfront projektiert sind. Bezüglich des Dachfensters ober der Rose der Hauptfassade können Sie Ihre Ideen zur Ausführung bringen. Die Weite des Turmes vergrößert sich proportional mit der Kirche um zirka 1’ 3’’ u. wird somit gewiss genügen! Denn Sie müssen auch berücksichtigen, dass das Mauerwerk des Turmes nicht auf und auf gleich dick gehalten wird. Die Dicke der Mauer bei den Schallöffnungen genügt mit 2’, und es wird dann der … der Glockenstube zirka 13’ 6’’ werden. Sollten Sie aber auch dieses Maß noch für zu gering halten, so können Sie unbeschadet der Monumentalen Wirkung des Baues, den Turm noch mehr vergrößern. Auf Ihr Verlangen hin bin ich gerne bereit, im kommenden Winter hindurch die nötigen Detailzeichnungen zu Kapitellen, Gesinsen usw. zu machen.
Schließlich wünsche ich Ihnen Gottes Segen im reichsten Maß zum Gedeihen Ihres Werkes und eine ewige Vergeltung für alle Mühen, Sorgen und Verdruss, welche Sie sich zu Gottes Ehre aufbürden. Amen.
In ausgezeichneter Hochachtung und Verehrung
Euer Hochwürden ergebenster Diener Josef von Stadl – Architekt
Anmerkung: Vorschlag des Herrn v. Stadl zur Verbesserung u. Vervollkommung des Kirchenplanes 1) Allgemeine Vergrößerung 8’’ per Klafter . 2, Pfeiler und Eisenschleider … 4) Erhöhung des Turmes 6-9’.
b) Euer Wohlgeboren Verehrter Herr Architekt!
Euer Wohlgeboren hochgeschätztes Schreiben von 3.d.M., welches sehr deutlich und klar gehalten ist, hat eine vielseitige Beruhigung entfacht; den Schritt jedoch bis künftiges Neujahr zu gehen, liegt leider nicht in meiner Macht, indem der Verzug den ganzen Bau vollends in Frage und Gefahr bringt. Um einen anderen Ausgang zu nehmen, dass dafür bis dahin keine versprochenen Gelder erheben und fruchtbringend verwendet werden können, so haben die Leute mit ihren Versprechungen sich mir bis auf ein Jahr, d.i. bis nächsten Oktober gebunden, damit läuft ihre Verbindlichkeit, respektive Versprechen ab, damit könnten manche das Wort zurücknehmen, was ansteckend mit für alle übrigen wirken und die ganze Bauangelegenheit gefährden könnte. Die wenigen Gegner, deren es bei solchen Unternehmungen überall besonders gibt, wo es um Transferierung oder Übersetzungen einer Kirche geht … bereits die Angelegenheit über … zeichnete Jahresfrist hinaus zu anschlagen, wo durch die Sache von selbst fallen und ihr Teil gewonnen sein würde. Hieraus ersehen Herr Architekt, dass nun völlig kein Verzug mehr möglich ist. Indessen wäre etwa nicht der völlig ausgearbeitete Bauplan sogleich dringend notwendig, wenn wir nur soviel in Händen bekommen könnten, dass das in der Gemeinde der Bauentschluss und Schluss könnte durchgesetzt werden und bei der geistlichen und weltlichen Obrigkeit die Baubewilligung erlangt werden könnte, dass man mit nächstem Oktober wenigstens mit Extras, etwa nur mit Zubringung von Material den Anfang machen.
c) Hiezu genügte einstweil eine Skizze mit einer sicheren summarischen Angabe des baren und … Kostenvoranschlages, für welche Sicherheit Herr Architekt selbst einstehen könnten, oder etwa der der Skotische Planeinwurf Erfordernis mit der entsprechenden Korrekturen, welche einstweilen vorgelegt werden könnten; mit dem vollkommenen Bauplane selbst dann wäre keine besondere Eile notwendig, würde auch künftiges Hausjahr noch früh genug ankommen.
In Anbetracht dieser dringenden Umstände, sind H. Architekt, dem das vollste Vertrauen gewiesen, innigst gebeten, das zu der obigen dreifachen Anforderung absolut Notwendige unmöglich ist, wäre es auch in Monatsfrist, auf jede mögliche Weise zu verschaffen, sich bestreben, entweder was … einen durch einige Hand oder durch einen Gehilfen unter Ihr Rechtsgebaren … steht, oder was freilich höchst unangenehm wäre, durch Übergabe an einen Architekten oder Ingenieur, der das allseitige Vertrauen genießt, etwa Herrn Pezzei (?), der am leichtesten die Arbeit ohne Verzug in Angriff nehmen könnte. Einige Sachen werden erfordert werden, von der Gemeinde den Baubeschluss zu gewinnen, indem die Fron… nach dem Steuerfuß an den Privaten zu verteilen sind; mit dem Entschluss muss völlig jeder einzelne unterschreiben, dann steht es auch zu erwarten, wie lange die beidseitige obrigkeitliche Bewilligung auf sich wird warten lassen. Somit ist kein Tag mehr zu verlieren.
Auf dies hin die Sache Herrn Architekt wärmstens empfehlend habe ich die Ehre zu sein Euer Wohlgeboren ergebenster Math. Declara
d) Euer Wohlgeboren Verehrtester Architekt!
Weil ich für die Ausführung des Versuches, ob die Transferierung der ortigen Kuratiekirche verantwortlich bin, so sehe ich mich in der Notwendigkeit Euer Wohlgeboren um folgende Aufklärung nachdrücklichst zu bitten: 1) Ob Euer Wohlgeb. Die zu Bruneck am 28. Februar l.J. eingeschickte Sendung, den Bauentwurf des Herrn Ingenieurs Augs. Heuterschatz (?) dann das v. 27. März – datierte Preiszertifikat empfangen haben? – 2) Ob auf diesen Empfang hin ich von Euer Wohlgeb. den angesuchten Baukostenüberschlag erwarten und diesfalls beiläufig bis zu welchem Zeitpunkt? – 3. Ob etwa Euer Wohlgeb. in Person mit einem Besuch uns beehren, und beiläufig bis wann ein solcher Besuch angesetzt sein möchte. Dies zu wissen interessiert mich um so mehr als Herr (Jos. Mischí) Professor an der K.K. Realschule in Innsbruck mit allen möglichen Kabalen b.S.f.b. Gnaden sowohl als bei einigen dortigen Gegnern traurige Intrigen ins Werk sieht; die nicht so fast die Ausführung des beantragten Baues … die Ruhe und den Frieden in meiner Kuratiekirche zu beeinträchtigen denken.
Kommen die erwünschten Aufklärungen nicht ehemöglichst an, so bin ich gewillt, in nächster Zeit selbst nach Innsbruck zu reisen. Die Schuld des H. Professors könnte am Ende die Auslagen übernehmen. Euer Wohlgeboren sehen also, dass ich nicht ohne Grund Gewissenhaftigkeit bei einer solchen Arbeit rekommandiert habe, und nun die Sache wichtig und ernstlich wird. S.F.b. Gnaden wird selbst bald auf den richtigen Grund der Sache und der gespielten Intrigen gelangen und … Urteil und Ansicht finden müssen.
In … Hochachtung eine recht baldige Antwort sehnlichst erwartend habe ich die Ehre zu sein Euer Wohlgeboren – Math. Declara
Wengen, den 29. Mai 1867
Gerarchia: A-1059/022
Data: 1867 - 1868
Post: Val Badia, La Val